Kretisch Linear A    2000-1200 v. Chr.
1900 entdeckte der Archäologe Sir Arthur Evans (1851 - 1941) in Knossos auf Kreta eine Reihe von Tontafeln, die mit myteriösen Symbolen beschriftet waren.
In dem Glauben, den Palast von König Minos mit dem Labyrinth des Minotaurus gefunden zu haben, hielt er die Inschriften und die Sprache die sie repräsentieren für minoisch.
Evans verbrachte den Rest seines Lebens damit diese Inschriften zu entziffern, jedoch nur mit begrenztem Erfolg. Er erkannte das die Inschriften drei verschiedene Schriftsysteme enthielten: Eine hieroglyphische Schrift, Linear A und Linear B. Die hieroglyphische Schrift findet sich nur auf so genannten "seal stones" und sind bisher nicht entziffert. Von der Linear A, die bisher ebenfals unentziffert ist, wird angenommen, daß sie sich aus den Hieroglyphen entwickelt hat. Die Linear B hat sich vermutlich aus der Linear A entwickelt, obwohl die Beziehungen zwischen diesen beiden Schriften bis heute unklar sind.
Linear A wurde zwischen ca. 2000 und 1200 v. Chr. benutzt und ist eine gemischte Schrift aus 70 Silben repräsentierenden, phonetischen Symbolen und 100 sematographischen Symbolen, die Klänge, konkrete Objekte oder abstrakte Begriffe repräsentieren.
Eine Reihe der Symbole ähneln denen, die in der Linear B benutzt werden und haben möglicherweise die selbe Aussprache.
Linear A wurde horizontal von links nach rechts auf Tontafeln geschrieben, die anschließend in der Sonne getrocknet wurden (bei niedriger Hize gebrannte Ziegel). Vermutlich wurden damit Verträge oder Geschäfte festgehalten.
Es besteht bis heute kein Konsens darüber, wie die Linear A Symbole zu transkribieren sind.